006 - Haus von Wyl Villmergen

006 - Haus von Wyl Villmergen

Projektname: 006 - Haus von Wyl Villmergen
Baujahr: 2016
Bauherr: Privat
Referenzblatt(PDF)

Das Objekt liegt am Fusse des Rietenbergs. Auf einer kleinen Anhöhe positioniert, kann vom Haus von Wyl ein grosser Teil des hügeligen Bünztals und Teile des Reusstals überblickt werden.

Die grössten Herausforderungen auf dieser Parzelle waren die Hangsituation und die geografische Ausrichtung.
Die geologisch-geotechnische Untersuchung durch Eberhard & Partner AG zeigte auf, dass sich die Oberkante des Festgesteins auf einer Tiefe von ca. 2.5m befindet. 
Die darüberliegende Erdschicht besteht vorwiegend aus einem Verwitterungsprodukt des Molassesandsteins, welches deutlich weniger standfest ist. Diese Schicht wurde durch den Böschungsabtrag für den Bau der Hangstrasse ans Tageslicht gebracht und damit auch der Witterung ausgesetzt. Die Böschung musste nie befestigt werden. Der starke Bewuchs verhinderte über Jahrzehnte die Erosion.

Sämtliche an der Schwarzhaldenstrasse liegenden Bauten aus  jüngerer Zeit wurden von der Strasse her erschlossen. Die Höhendifferenz zwischen Strassen- und Plateauniveau nimmt jedoch gegen Südosten hin zu. Im Bereich unseres Objekts beträgt sie bereits fünf bis sechs Meter. Eine allfällige Überwindung dieser Differenz entspräche rund zwei Geschossen. Da das Bauprojekt einem starken Kostendruck standhalten musste, war von Anfang an klar, dass Erdarbeiten an der Böschung und somit eine Erschliessung von der Schwarzhaldenstrasse aus das Budget sprengen würden. Die Erschliessung musste also von oben her über die Halde erfolgen.
Um die Böschung auch bei den Aushubarbeiten nicht zu tangieren, wurde das Gebäude möglichst weit von der Böschung zurückversetzt. Gleichzeitig galt es die Grenzabstände dahinter gegen Nord- und Südwesten einzuhalten.
Durch den Aushub wäre die Böschung trotz zurückversetzter Positionierung tangiert worden - was mit erheblichen Risiken verbunden gewesen wäre. Unter Kostendruck drängte sich zudem eine Volumenverringerung auf. Eine angemessene Gebäudegrundfläche sowie eine überdachte Veranda wurden von der Bauherrschaft höher priorisiert als ein grossflächiges Untergeschoss. Dauraus ergab sich das Konzept der Teilunterkellerung. So gelang es, einerseits das Gebäudevolumen und damit auch die Baukosten zu reduzieren, andererseits wurde die Böschung zur Strasse hinab auch während den Aushubarbeiten nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Eine Analyse des Sonnenverlaufs zeigte auf, dass das direkte Sonnenlicht an wintermonatlichen Nachmittagen wegen des Rietenbergs die Parzelle nicht erreichen kann.
Während den jährlichen Übergangszeiten verschwindet die Sonne an den Vormittagen ebenfalls kurzzeitig hinter dem Rietenberg, erscheint dann am späteren Nachmittag aber wieder aus westlicher Richtung. Diese Erkenntnis hatte einen wesentlichen Einfluss auf die Überlegungen betreffend Ausrichtung und Grundrissgestaltung.

Siedlungstypologisch betrachtet handelt es sich in Villmergen um ein kontinuierlich gewachsenes Strassendorf wie sie in der Schweiz und in ganz Mitteleuropa häufig vorkommen. Ausnahmen macht die alte Bausubstanz aus dem 17. Jahrhundert. Dazu gehört unter anderem auch das Kochhaus an der Halde (1629) oder das ehemalige Vogthaus am Himmelrych (1693).
Mit einigen Ausnahmen unterhalb der oberen Schwarzhaldenstrasse, orientieren sich die Gebäude auch in unserem Gebiet am Strassenverlauf.

Unter Berücksichtigung dieser Anforderungen wurde die optimale Ausrichtung des Gebäudes erarbeitet.

006 - Haus von Wyl Villmergen

Projektname: 006 - Haus von Wyl Villmergen
Baujahr: 2016
Bauherr: Privat
Referenzblatt(PDF)

Das Objekt liegt am Fusse des Rietenbergs. Auf einer kleinen Anhöhe positioniert, kann vom Haus von Wyl ein grosser Teil des hügeligen Bünztals und Teile des Reusstals überblickt werden.

Die grössten Herausforderungen auf dieser Parzelle waren die Hangsituation und die geografische Ausrichtung.
Die geologisch-geotechnische Untersuchung durch Eberhard & Partner AG zeigte auf, dass sich die Oberkante des Festgesteins auf einer Tiefe von ca. 2.5m befindet. 
Die darüberliegende Erdschicht besteht vorwiegend aus einem Verwitterungsprodukt des Molassesandsteins, welches deutlich weniger standfest ist. Diese Schicht wurde durch den Böschungsabtrag für den Bau der Hangstrasse ans Tageslicht gebracht und damit auch der Witterung ausgesetzt. Die Böschung musste nie befestigt werden. Der starke Bewuchs verhinderte über Jahrzehnte die Erosion.

Sämtliche an der Schwarzhaldenstrasse liegenden Bauten aus  jüngerer Zeit wurden von der Strasse her erschlossen. Die Höhendifferenz zwischen Strassen- und Plateauniveau nimmt jedoch gegen Südosten hin zu. Im Bereich unseres Objekts beträgt sie bereits fünf bis sechs Meter. Eine allfällige Überwindung dieser Differenz entspräche rund zwei Geschossen. Da das Bauprojekt einem starken Kostendruck standhalten musste, war von Anfang an klar, dass Erdarbeiten an der Böschung und somit eine Erschliessung von der Schwarzhaldenstrasse aus das Budget sprengen würden. Die Erschliessung musste also von oben her über die Halde erfolgen.
Um die Böschung auch bei den Aushubarbeiten nicht zu tangieren, wurde das Gebäude möglichst weit von der Böschung zurückversetzt. Gleichzeitig galt es die Grenzabstände dahinter gegen Nord- und Südwesten einzuhalten.
Durch den Aushub wäre die Böschung trotz zurückversetzter Positionierung tangiert worden - was mit erheblichen Risiken verbunden gewesen wäre. Unter Kostendruck drängte sich zudem eine Volumenverringerung auf. Eine angemessene Gebäudegrundfläche sowie eine überdachte Veranda wurden von der Bauherrschaft höher priorisiert als ein grossflächiges Untergeschoss. Dauraus ergab sich das Konzept der Teilunterkellerung. So gelang es, einerseits das Gebäudevolumen und damit auch die Baukosten zu reduzieren, andererseits wurde die Böschung zur Strasse hinab auch während den Aushubarbeiten nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Eine Analyse des Sonnenverlaufs zeigte auf, dass das direkte Sonnenlicht an wintermonatlichen Nachmittagen wegen des Rietenbergs die Parzelle nicht erreichen kann.
Während den jährlichen Übergangszeiten verschwindet die Sonne an den Vormittagen ebenfalls kurzzeitig hinter dem Rietenberg, erscheint dann am späteren Nachmittag aber wieder aus westlicher Richtung. Diese Erkenntnis hatte einen wesentlichen Einfluss auf die Überlegungen betreffend Ausrichtung und Grundrissgestaltung.

Siedlungstypologisch betrachtet handelt es sich in Villmergen um ein kontinuierlich gewachsenes Strassendorf wie sie in der Schweiz und in ganz Mitteleuropa häufig vorkommen. Ausnahmen macht die alte Bausubstanz aus dem 17. Jahrhundert. Dazu gehört unter anderem auch das Kochhaus an der Halde (1629) oder das ehemalige Vogthaus am Himmelrych (1693).
Mit einigen Ausnahmen unterhalb der oberen Schwarzhaldenstrasse, orientieren sich die Gebäude auch in unserem Gebiet am Strassenverlauf.

Unter Berücksichtigung dieser Anforderungen wurde die optimale Ausrichtung des Gebäudes erarbeitet.